Stahlwandel

Funktionale Objekte aus direkt recyceltem Stahl

Die Tatsache, dass Metalle systemisch bei ihrer Gewinnung und Verarbeitung die Umwelt extrem belasten, hat mich nicht los gelassen. Um diese Problematik besser zu begreifen, habe ich recherchiert und nach Lösungen gesucht.

Dabei bin ich auf eine praxisorientierte Möglichkeit gestoßen, Metall umweltbewusst zu gestalten: Das Verwandeln von Neuschrott durch Schmiedekraft in ansprechende und funktionale Gebrauchsgegenstände.

Neuschrott ist Produktionsabfall aus der metallverarbeitenden Industrie. Das Direktrecyceln ermöglicht es mir, als Metallgestalterin, mit einem Ausgangsmaterial zu arbeiten, welches nicht Teil der Logik ist, die den zerstörerischen Normalzustand der heutigen Stahlproduktion fördert.

Durch das Kommunizieren der speziellen Geschichte des von mir verarbeiteten Stahls verbinde ich umweltrelevante und gesellschaftliche Aspekte mit den gewöhnlichen Tätigkeiten des Alltags.

Indem in Teilen die Ausgangsform des Produktionsabfalles erhalten bleibt, ist die besondere Geschichte des verwendeten Rohstoffes zu erkennen.

Durch ihre besondere Form werden die Stahlwandel-Objekte zu „Conversation-Pieces“ oder auch zu „Reminder“ und erinnern so an die sozialen und ökologischen Folgen der Stahlproduktion.

Ich rufe zu einem Bewusstseinswandel in unserer Gesellschaft auf. Die Eisenerzgewinnung und Stahlproduktion muss umweltverträglich und insgesamt menschengerecht gestaltet werden!

die Stahlwandlerin, 2023